Gräber auf dem Hasefriedhof

Hasefriedhof-Führung
Wenn Gräber erzählen...

Tauchen Sie ein in die geheimnisvolle Atmosphäre des Hasefriedhofs und entdecken Sie Osnabrücks verborgenes Geschichtsbuch unter freiem Himmel. Bei dieser Führung begleiten Sie einen sachkundigen Stadtführer über den ältesten Friedhof der Stadt, der seit 1808 unzählige Geschichten und Geheimnisse birgt. In ganz Niedersachsen gibt es keine vergleichbaren Beispiele lokaler Friedhofskultur in ähnlich wertvoller historischer Substanz.

Die Grabsteine enthüllen längst vergessene Geschichten bedeutender Osnabrücker Persönlichkeiten. Welche Gerüchte ranken sich um die alten Gemäuer und Gruften? Welche Symbole auf den Steinen haben tiefere Bedeutungen, und welche Geheimnisse verbergen die kunstvollen Reliefs? Diese Führung bietet spannende Einblicke in Osnabrücks Vergangenheit und zeigt, wie eng das Leben und Sterben über Jahrhunderte hinweg miteinander verbunden waren.

  • Treffpunkt: alte Wageneinfahrt am Hasefriedhof, Bramscher Str. 79, 49088 Osnabrück
  • Dauer der  Tour: 2 Stunden

Wir bringen Ihnen die historischen, aber auch die mystischen und stillen Seiten des Friedhofs näher und wandern mit Ihnen auf den Spuren der Vergangenheit, wo Moose und Efeu ihre Spuren hinterlassen und jede Ecke des Friedhofs ihre eigene Geschichte erzählt.

Grabstein von Reinhold Tiling

Private führung:

Gerne bieten wir Ihnen die Tour über den Hasefriedhof als private Führung zu Ihrem Wunschtermin an (ab 229,- EUR).

Schulklassen:

Gerne bieten wir Ihnen diese Tour auch altersgerecht für Schulklassen oder andere Jugendgruppen zu Ihrem Wunschtermin an (ab 229,- EUR).

Zwei Flugpioniere, die hoch hinauswollten

1893 kamen im selben Jahr zwei erfolgreiche Persönlichkeiten zur Welt, deren Leben eng mit dem Osnabrücker Flugwesen verknüpft ist: Reinhold Tiling und Gustav Tweer.
Ingenieur Tiling, erfahrener Schlachtenflieger des Ersten Weltkriegs, begeisterte auf der Netter Heide nicht nur mit tollkühnen Kunstflügen, sondern auch mit moderner Raketentechnik. Anfangs tüftelte er an Silvesterraketen herum und pflegte zu sagen: „Letzte Finesse kann man doch nicht von außen erkennen.“ Sein Anliegen bestand darin, Gebiete wie etwa die Nordseeinseln, seinerzeit schwer erreichbar, mit Raketen anzusteuern und mit Medikamenten, aber auch mit Post zu versorgen. 

Im Frühjahr 1931 war es so weit. Unter fünf Raketenabschüssen beim Dümmer flitzte auch ein Postfluggeschoss in die Luft und ging als erstes Postfluggeschoss in die Geschichte ein. Danach wurden Tilings Grundpatente in 21 Ländern anerkannt. Der Förderer Gisbert von Ledebur ermunterte ihn, Gut Arenshorst bei Bohmte für weitere Experimente zu nutzen. Dort folgten immer waghalsigere Versuche, bis im Oktober 1933 beim Pressen einer Rakete das Labor explodierte – Tiling und zwei weitere Mitarbeiter erlagen ihren Verbrennungen. Auf dem Hasefriedhof ist er unter einem gusseisernen Kreuz mit der Darstellung einer Rakete – weltweit einmalig – bestattet. An der Unglücksstelle steht seit 1963 ein Gedenkstein. 1970 erkannte man ihn international als „Wegbereiter der Raumfahrt“ an und benannte einen Mondkrater nach ihm.

Gustav Tweer ist ein weiterer Protagonist der Fluggeschichte. Eine Gedenktafel an seinem Haus in der Johannisstraße 35 betitelt ihn als „Ersten deutschen Kopf(Schleifen)- und Sturzflieger.“ Nur mit Ehrgeiz, Mut und Hartnäckigkeit gelang ihm die Gründung einer Flugzeughalle auf dem Gelände der Netter Heide. Tweer flog ab 1912 Schauflüge, bei denen unzähligen Zuschauern der Atem stockte. 23-jährig verunglückte er tödlich bei der Erprobung eines neuen Flugzeugs. 

Den Mond lieber von der Erde aus genießen?

Sie wollen den Hasefriedhof und seine düsteren Legenden lieber bei Mondenschein erkunden? Dann ist unsere öffentliche Krimi-Führung „Galgen, Gräber & Ganoven“ genau das Richtige für Sie!